Berberitze
Eigenschaften der Berberitzenwurzel
Die Berberitzenwurzel enthält Gerbstoffe, Harz, Wachse und Alkaloide, u.a. Berberin, Oxyberberin, Berbamin und andere. Die Berberitze wirkt regulierend bei Leberstauungen, Gallenleiden, Gelbsucht, Verdauungsstörungen und hat eine regulierende Wirkung auf das Herz. Sie wirkt entkrampfend, probiotisch und keimtötend. Sie stärkt den Sehnerv und die Durchblutung der Augen und sie verhindert Steinbildungen. Sie verbessert die Fließeigenschaften des Blutes.
Berberin ist giftig
Die Hauptwirkstoffe sind Berberin (ein Isochinolin-Alkaloid) und Berbamin (ein Bisbenzylisochinolin), die in allen Pflanzenteilen, bis auf ihre Früchte und Samen, enthalten sind. Sie können bei Verzehr, beispielsweise durch Essen der Rinde, eine leichte Vergiftung hervorrufen. Eine Einnahme von mehr als 0,5 g Berberin, was etwa 4 g Berberitzenwurzelrinde entspricht, kann zu Nasenbluten, Benommenheit und Atembeschwerden führen. Eine Reizung der Haut, Augen und Nieren sowie Magen- und Darmbeschwerden sind möglich. Hohe Dosen können nach starker Atemnot und unter Krämpfen prinzipiell zum tödlichen Atemstillstand führen.
Botanisches
Die Gewöhnliche Berberitze (Berberis vulgaris) (von lat. barbaris), auch Sauerdorn, Essigbeere oder Echte Berberitze genannt, ist ein Strauch aus der Familie der Berberitzengewächse (Berberidaceae). Die Gewöhnliche Berberitze ist in Europa und Asien verbreitet.
Es handelt sich um einen sommergrünen, mit Blattdornen bewehrten Strauch, der Wuchshöhen von 1 bis 3 Metern erreicht. Die Zweige weisen ein- bis siebenteilige Dornen (umgewandelte Blätter der Langtriebe) auf, aus deren Achseln Laubblätter (an Kurztrieben) entspringen. Die Rinde ist äußerlich gelbbraun bis grau, innerlich leuchtend gelb.
Die Blüten sind gelb, halbkugelig-glockig und finden sich in bis zu dreißigblütigen traubigen Blütenständen; ihr intensiver spermatischer Geruch wird von manchen als unangenehm empfunden. Die Blütezeit reicht von Mai bis Juni. Der Strauch trägt von August bis Oktober rote bis zu 1 cm lange Beeren.
Die Berberitze wirkt regulierend bei Leberstauungen, Gallenleiden, Gelbsucht, Verdauungsstörungen und hat eine regulierende Wirkung auf das Herz. Sie wirkt entkrampfend, probiotisch und keimtötend. Sie stärkt den Sehnerv und die Durchblutung der Augen und verhindert Steinbildungen. Sie verbessert die Fließeigenschaften des Blutes.
Die Berberitze ist eine Heil- und Giftpflanze
Die roten Früchte der Berberitze sind weitgehend frei von Berberin und Berbamin und daher essbar. Sie sind sehr vitaminreich und schmecken säuerlich. Traditionell werden sie in Europa zur Konfitürenbereitung genutzt. Getrocknet werden sie wie Rosinen z. B. in Müsli gegessen. Die Beeren der Berberitze werden in orientalischen Ländern, vor allem im Iran zum Kochen verwendet. Dort werden sie vor allem zum süß-sauren Würzen von Reis (z. B. Sereschk Polo „Berberitzenreis“), aber auch von Fisch und Braten verwendet. Allein in der Region Chorasan, dem Zentrum des Anbaugebietes im Nordosten des Iran, werden pro Jahr etwa 4.500 Tonnen Früchte geerntet. Die kernlose Sorte ‚Asperma‘ wird in dieser Provinz seit etwa 200 Jahren kultiviert.
Es sind aber vermutlich alte Gewöhnliche Berberitzen, deren Früchte – wie Clusius beobachtet hatte – mit zunehmendem Alter kernlos werden. Rinde und Wurzel wurden früher zum Gelbfärben von Textilien, Leder und Holz benutzt. Das harte Holz wird für Einlege- und Drechselarbeiten verwendet. In der Volksheilkunde wird die Berberitzenwurzel unter anderem bei Leberfunktionsstörungen, Gallenleiden, Gelbsucht und Verdauungsstörungen angewandt.
In einer Beigabe von bis zu 20% Berberitzenwurzelrinde zu Leber/Gallen-Tees wirkt Berberitzenwurzelrinde akuten Bauchspeicheldrüsenentzündungen entgegen.