Erhöhte Homocysteinwerte und Osteoporose
Was ist Osteoporose?
Die Osteoporose ist eine Erkrankung des Alters, sie macht sich durch Knochenschwund bemerkbar. Die Krankheit ist durch einen raschen Abbau der Knochensubstanz gekennzeichnet. Die Knochen werden zunehmend porös und verlieren ihre Stabilität und Festigkeit. In der Folge können die Knochen leicht brechen, vor allem der Oberschenkelhals, denn er gilt als längster Knochen im Körper des Menschen. Allerdings ist in der Regel das ganze Skelett betroffen. Generell kommt es bei jedem Menschen ab dem vierzigsten Lebensjahr zu einem langsamen Abbau der Knochenmasse.
Wie kommt es zur Osteoporose?
Es gibt es zwei Zelltypen, die im Knochen des Menschen „tätig“ sind, die Osteoblasten und die Osteoklasten. Die Osteoblasten bewirken einen Knochenaufbau, die Osteoklasten einen Knochenabbau. Bei der Osteoporose liegt ein Missverhältnis dieser beiden Zelltypen vor. Die Osteoklasten bauen mehr Knochenmaterial ab, als von den Osteoblasten neu gebildet werden kann. Die Aktivität beider Zellen wird von den Ausscheidungen der endokrinen Drüsen bestimmt. Zu diesen zählen beispielsweise Jodothyronine, Östrogene und Corticosteroide.
Welche Folgen hat Osteoporose?
Die häufigste Folge der Osteoporose sind Knochenbrüche. Der Knochenaufbau verändert sich so, dass schon bei geringsten Belastungen die Knochen brechen oder splittern. Ein hoher Prozentsatz sind Wirbelkörper-Einbrüche und Oberschenkelhalsbrüche. Weiterhin kommen handgelenksnahe Speichenbrüche, Oberarmkopfbrüche und Beckenbrüche vor.
Welche Formen der Osteoporose gibt es?
Die Krankheit verläuft zunächst unbemerkt. Schmerzen im Rücken werden häufig falsch gedeutet. Erst bei Bewegungseinschränkungen wird ein Arzt aufgesucht. Die Mediziner unterscheiden bei der Osteoporose zwischen der primären und der sekundären Osteoporose. Die primäre Form tritt meist bei Frauen nach der letzten Regelblutung zu Beginn der Wechseljahre oder nach den Wechseljahren auf. Eine weitere Form der Osteoporose ist die Altersosteoporose. Diese sekundäre Form entsteht meist in Folge von hormonellen Störungen oder Stoffwechselerkrankungen.
Wer ist von Osteoporose betroffen?
Von Osteoporose sind überwiegend Frauen während oder nach dem Klimakterium (Wechseljahre) betroffen, meist nach dem 45. Lebensjahr. Der Prozentsatz, der in dieser Zeit an Osteoporose erkrankt, liegt ungefähr bei 30. Männer erkranken in der Regel nach dem 70. Lebensjahr an der Altersosteoporose, sind aber bereits nach dem 55. Lebensjahr gefährdet.
In zwanzig Jahren werden nach Experteneinschätzung doppelt so viele Menschen daran erkranken wie heute. Für viele Menschen macht es deshalb Sinn, schon jetzt mit Vorsorgemaßnahmen zu beginnen.
Wie wird Osteoporose diagnostiziert?
Zur Diagnose der Osteoporose wird überwiegend die Knochendichtemessung herangezogen. Mit ihr wird der sogenannte T-Wert ermittelt, indem die mineralische Dichte der Knochensubstanz gemessen wird. Dies geschieht mit der Dual-Röntgen-Absorptiometrie, kurz DXA. Weiterhin wird eine klinische Untersuchung vorgenommen, indem beispielsweise Hautfalten am Rücken und die Körpergröße gemessen werden. Mithilfe des Biomarkers lässt sich die erhöhte Ausscheidung von C-Telopeptide im Urin nachweisen. Darüber hinaus kann der Arzt anhand von Röntgenaufnahmen die Höhenminderungen von Brust- und Lendenwirbelsäule messen.
Welche Auswirkungen hat die Krankheit auf den Alltag?
Erste Anzeichen sind meist Rückenschmerzen und Bewegungseinschränkungen. Die Schmerzen und die Bewegungseinschränkungen führen häufig dazu, dass sich der ältere Mensch noch weniger bewegt. Der Betroffene gerät hier oft in einen Teufelskreis. Mangelnde Bewegung führt erst recht zu Knochenbrüchen. Die folgende Bettlägerigkeit und auch mögliche Schmerzen nach der Operation bedingen einen weiteren Verlust an Knochendichte, sodass neuerliche Brüche entstehen können. Die Bettlägerigkeit macht den Betroffenen pflegebedürftig. Folgeerkrankungen wie Lungenembolie oder Lungenentzündung können das Leiden nicht nur verschlimmern, sondern sind auch lebensbedrohlich. Außerdem kann es selbst bei guter Heilung und Schmerzfreiheit zu einer dauerhaften Immobilisierung kommen.
Wie kann man Osteoporose vorbeugen?
Eine wichtige Maßnahme, um Osteoporose vorzubeugen, ist körperliche Aktivität, am besten von der Jugend an. Dennoch ist es nie zu spät mit Sport anzufangen. Natürlich sollte dieser altersentsprechend sein. Wer noch nie Sport betrieben hat, sollte auf jeden Fall beim Arzt einen Rundumcheck durchführen lassen. Danach ist es ideal, die körperliche Aktivität langsam zu steigern, am besten mit moderat betriebenen Bewegungen. Eine Verausgabung ist kontraproduktiv, dennoch sollte man schon ins Schwitzen kommen. Weiterhin beugt ausreichendes Sonnenlicht der Osteoporose vor, denn Sonnenlicht sorgt für eine Vitamin-D-Produktion, ein wichtiges Vitamin, dass beim Knochenaufbau benötigt wird.
Parallel dazu sollten Betroffene für eine ausreichende Kalziumzufuhr sorgen. Die Kalzium-Aufnahme sollte mindestens 1 Gramm pro Tag betragen. Auf die Aufnahme von Kalzium in Milchprodukten sollten Sie jedoch nicht vertrauen. Kalzium ist außerdem in Grünkohl und Brokkoli enthalten.
In neuster Zeit wird diskutiert, inwieweit eine basische Ernährung Osteoporose vorbeugen kann. Dabei soll außerdem auf Kaffee, Tee, Cola und Alkohol verzichtet werden.
Ursachen von Osteoporose
Die Osteoporose wird auch als Knochenschwund bezeichnet. Sie ist eine
häufige Alters-Erkrankung. Frauen sind stärker betroffen als Männer.
Unbehandelt kann die Krankheit zu Knochenbrüchen führen.
Die
Knochenmasse befindet sich in einem stetigen Auf- und Abbau, wobei der
Aufbau bis zum dreißigsten Lebensjahr überwiegt. Ab dem vierzigsten
Lebensjahr kommt es zu einem langsamen Abbau der Knochenmasse. Diese ist
bedingt durch eine Verschiebung der Produktion von zwei Zelltypen im
Knochen, den Osteoklasten und den Osteoblasten.
Als Hauptursache gilt bei Frauen der Abbau des knochenschützenden Östrogens während und nach den Wechseljahren. Eine Überproduktion des körpereigenen Kortisons, das sogenannte Cushing-Syndrom, wird ebenfalls als Ursache angesehen. Bei Männern gehört ein Testosteronmangel, der Hypogonadismus, ebenfalls zu den Ursachen von Osteoporose. Krankhafte Veränderungen der Schilddrüse, zum Beispiel eine Überfunktion der Drüse, die Hyperthyreose, kann unbehandelt einen späteren Knochenabbau verursachen.
Magen- oder Darmerkrankungen als Ursachen von Osteoporose
Wird Osteoporose diagnostiziert, sollten auch gastroenterologische Ursachen in Betracht gezogen werden, zum Beispiel, wenn der Darm die Nährstoffe der Nahrung nicht mehr ins Blut abgeben kann und es dadurch zu einer Mangelernährung kommt. Als besonders wichtige Nährstoffe sind hier Kalzium und Vitamin D zu nennen. Die Ernährung ist generell nicht zu unterschätzen. Folsäure- und Vitamin-B12-Mangel sowie eine fleischreiche, aber gemüse- und obstarme Ernährung können auch Ursachen von Osteoporose sein. Untergewicht und Magersucht sind ebenfalls als Ursachen von Osteoporose anzusehen. Auch entzündliche Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa und Morbus Crohn können den Knochenschwund begünstigen. Weitere Ursachen von Osteoporose sind unzureichende Bewegung, übermäßiger Alkohol- und Nikotinkonsum, eine eingeschränkte Nierenfunktion, rheumatische Erkrankungen und auch bestimmte Krebserkrankungen.
Medikamente können Osteoporose begünstigen
Nicht zu unterschätzen ist die Einnahme bestimmter Medikamente über eine längere Zeit. Kortisonpräparate und Blutverdünner sollten nicht übermäßig genommen werden. Vor allem das bekannte Medikament Marcumar, das die Blutgerinnung hemmt, enthält einen Vitamin-K-Antagonist, der nachweislich die Knochendichte vermindert. Vitamin K ist jedoch für die Reifung der Knochenmatrix unbedingt notwendig. Auch hochdosierte Schilddrüsenhormone und sogenannte Aromatasehemmer, die zur Behandlung von hormonempfindlichem Brustkrebs eingesetzt werden, können Osteoporose verursachen. Zytostatika, das sind Medikamente zur Chemotherapie bei Krebserkrankungen, wirken auf das blutbildende Knochenmark ein. Eine übermäßige Einnahme von Lithium, das bei psychischen Störungen verschrieben wird, kann Osteoporose begünstigen.
Eine einzige Ursache allein wird kaum zu Osteoporose führen. Häufig ist es eine Kombination mehrerer Ursachen, die ein erhöhtes Risiko für eine Erkrankung darstellt.
Risikofaktoren und Ursachen von Osteoporose im Überblick
Es gibt eine Reihe von Risikofaktoren und Ursachen für Osteoporose:
- genetische Disposition (Osteoporose in der Familie)
- kalziumarme Ernährung
- phosphatreiche Ernährung (Colagetränke, Räucherwaren, “Wiener” oder “Frankfurter” Würstchen, sonstige phosphatreiche Wurst)
- pasteurisierte bzw. homogenisierte Kuhmilch und Kuhmilchprodukte: Entgegen weit verbreiteter Meinung sind diese Nahrungsmittel nicht zur Vorbeugung oder Therapie von Osteoporose geeignet. Kuhmilch enthält neben dem Kaseineiweiß große Mengen an Phosphaten, die in Reaktion mit der menschlichen Magensäure 50-70 Prozent des Kalziums unresorbierbar machen. Außerdem entstehen Säuren, die der Körper mit dem Kalzium aus den Knochen puffern muss. Pasteurisierte und homogenisierte Kuhmilch zählt also zu den Kalziumräubern!
- Soja-Produkte wie Tofu, Sojamilch, Soja-Joghurt, Soja-Würstchen, Soja-Hamburger und viele andere Zubereitungen: Sie verhindern neben anderen schädlichen Wirkungen über Oxalate und Phytate die Aufnahme von Mineralstoffen wie Kalzium, Zink und Eisen. Es ist leicht zu begreifen, dass ein Mangel an den genannten Mineralien dann zum Knochenschwund beitragen kann. Außerdem traten bei häufigem Sojaverzehr über eine längere Zeit zahlreiche Fälle auf, wo sich der Spiegel des Parathormons auf schwindelerregende Höhen (250,0 bis 270,0) gesteigert hatte. Normale Werte bewegen sich zwischen 12,0 bis 72,0. Eine Funktion des Parathormons – eines Hormons der Nebenschilddrüse – ist es, bei Bedarf Kalzium aus den Knochen in das Blut abzugeben, wenn dort der Kalziumspiegel zu gering ist.
- Genussgifte wie Alkohol oder Nikotin
- konzentrierte Kohlenhydrate wie Zucker oder Weißmehlprodukte in jeglicher Form
- Weizen- bzw. Glutenunverträglichkeit
- seltene Sonnenlichtbestrahlung (UVB-Mangel)
- Bewegungsmangel
- Übersäuerung (Azidose), die mit dem Kalzium aus den Knochen gepuffert, d. h. ausbalanciert werden muss
- Medikamentöse Behandlung mit Glukokortikoiden über einen längeren Zeitraum, mit Arzneimitteln bei Epilepsie, mit Schilddrüsenhormonen nach den Wechseljahren
- Cholesterinsenker. Cholesterin ist ein Grundbaustein für Sexualhormone, die wiederum auch für Knochenwachstum verantwortlich sind. Cholesterinsenkende Arzneien tragen also zu osteoporotischen Veränderungen bei.
- unbehandelte Schilddrüsenüberfunktion
- rheumatoide Arthritis
- Diabetes Mellitus
- Bluthochdruck
- erhöhte Cortisolproduktion des Körpers, zum Beispiel bei “Stiller Entzündung” (silent inflammation), unstabilem Blutzucker und in der Folge unstabilem Insulinspiegel. Chronisch erhöhte Cortisolwerte können zu teils massiven Knochenmasseverlust führen.
- eine Überproduktion von sogenannten “schlechten” Eicosanoiden, (besonders PGE2) durch hochglykämische Nahrungsmittel, Mangel an langkettigen Omega-3-Fettsäuren und Omega-6-Überschuss trägt zum Verlust an Knochendichte bei.
- Morbus Crohn
- Wechseljahre und Postmenopause
- Untergewicht
- Unterfunktion der Geschlechtsdrüsen
- erhöhte Homocysteinwerte
Vitamin K-Aufnahme und Osteoporose
Osteoporose hat neben zu hohen Hcy-Werten sehr viel mit Vitamin D und Vitamin K zu tun.
Die Bedeutung von Vitamin K für die Knochengesundheit, sowie die Wirksamkeit bei der Osteoporoseprophylaxe und -therapie wurde in verschiedenen Studien festgestellt. In Japan zählt Vitamin K zu den meistverordneten Arzneimitteln bei Osteoporose.
Ein subklinischer Vitamin K-Mangel bedingt vermutlich einen schnelleren, altersbezogenen Knochenschwund und eine erhöhte Gefahr osteoporotischer Frakturen. Bei Personen, die aufgrund von Osteoporose einen Knochenbruch erleiden wurde, verglichen mit gesunden Personen, ein bis zu 70 % niedrigerer Vitamin K-Spiegel im Blut festgestellt.
Epidemiologische Studien zeigten, dass eine höhere Vitamin K-Zufuhr (und ein niedrigerer Anteil uncarboxyliertes Osteocalcin) die Knochendichte begünstigt und die Gefahr von Osteoporose und Knochenbrüchen reduziert. Die Nurses Health Study beobachtete über 72.000 Frauen für eine Dauer von zehn Jahren. Bei Senioren mit einer niedrigen Vitamin K-Aufnahme zeigte sich, dass eine suboptimale Knochendichte ein wichtiger Risikofaktor für die Entstehung von Osteoporose darstellt. Frauen mit höherer Vitamin K-Zufuhr hatten ein 30 % niedrigeres Risiko für Hüftfrakturen als Frauen mit niedriger Vitamin K-Zufuhr. Eine Studie mit mehr als 800 älteren Männern und Frauen, die im Rahmen der Framingham Heart Study für eine Dauer von sieben Jahren ausgewertet wurde, stellte fest, dass Männer und Frauen mit höherer Vitamin K-Zufuhr (250 µg/Tag) ein 65 % geringeres Risiko für Hüftfrakturen hatten als Personen mit niedriger Vitamin K-Zufuhr (50 µg/Tag). Studien bei postmenopausalen Frauen zeigten, dass eine erhöhte Zufuhr von Vitamin K mit einer Zunahme der Knochenbildung und einer Verlangsamung des Knochenverlusts einhergeht.
Interessanterweise zeigte sich, dass Probanden mit hohen Vitamin D-Werten sogar ein erhöhtes Osteoporoserisiko aufwiesen, wenn sie einen Vitamin K-Mangel aufwiesen.
Verschiedene Studien zeigen eine günstige Wirkung der Nahrungsergänzung mit Vitamin K auf die Knochendichte, insbesondere bei postmenopausalen Frauen. In der Maastricht Osteostudy wurden 188 postmenopausale Frauen im Alter zwischen 50 und 60 Jahren drei Jahre lang mit Ergänzungspräparaten behandelt. Die erste Gruppe erhielt ein Placebo, die zweite Vitamin D und Mineralstoffe (Calcium, Magnesium und Zink). Die dritte Gruppe erhielt neben Vitamin D und Mineralstoffen zusätzlich Vitamin K1 (1 mg/Tag). Nur in der dritten Gruppe war der Knochenverlust (Oberschenkel) verglichen mit den anderen Gruppen um 35 bis 40 % geringer. Vollständig konnte der Knochenabbau jedoch nicht verhindert werden.
Frauen sind stärker von Osteoporose betroffen als Männer
Frauen sind von der Osteoporose stärker betroffen als Männer, da ihr Stoffwechsel in den Wechseljahren eine starke hormonelle Veränderung durchmacht. Dies ist die Typ 1-Osteoporose und hängt mit der verringerten Hormonproduktion nach den Wechseljahren zusammen. Beim Typ 1 verliert der schwammartige Teil der Knochen – die Spongiosa – einen Teil seiner Masse und wird dadurch brüchig. Die häufigsten Beschwerden treten dabei an der Wirbelsäule auf, wo die Wirbelkörper zusammensacken oder brechen.
Die Typ 2-Osteoporose tritt fast immer erst nach dem siebzigsten Lebensjahr auf. Durch die Unterversorgung mit Kalzium und Vitamin D3 – seit einiger Zeit weiß man, dass auch Vitamin K beteiligt ist – dünnt der kompakte Teil des Knochens aus (Kompakta). Als Folge davon entstehen bei geringer Belastung oder einem an sich harmlosen Sturz Knochenbrüche, vor allem am Oberschenkelhals, am Unterarm und an den Handgelenken. Diese Form der Osteoporose betrifft zunehmend auch die Männer.
Die Osteoporose ist keine akute Erkrankung, sie entwickelt sich
vielmehr über einen längeren Zeitraum. Typische Frühsymptome sind nicht
bekannt, da die Krankheitsursache, also die Verringerung der
Knochendichte, nicht mit konkreten und spezifischen Beschwerden
verbunden ist.
Die große Gefahr dieser Erkrankung liegt in den
drohenden Knochenbrüchen, die schmerzhaft und langwierig verlaufen
können. Doch bevor es so weit kommt, klagen Patienten mitunter bereits
über folgende Symptome von Osteoporose:
- Akute Rückenschmerzen: Diese werden oft durch einen Bruch oder Einbruch eines Wirbelkörpers verursacht. Der Betroffene hört mitunter dieses Frakturgeschehen sogar, indem er ein Brechen oder Knacken akustisch wahrnimmt, das von stechenden Schmerzen begleitet wird.
- Chronische Schmerzen: Aufgrund der Fehlstatik des Skelettes durch mehrere Brüche der Wirbelkörper kommt es zu permanentem Schmerzempfinden. Daraus resultiert eine Fehl- oder Überbelastung des Bewegungsapparates, da der Patient automatisch versucht, eine – schmerzfreie – Schonhaltung einzunehmen. Muskelverspannungen und -reizungen sind die Folge.
- Verringerung der Größe: Das Zusammenbrechen der Wirbelkörper führt nicht nur zu Schmerzen, es wirkt sich auch direkt auf die Körpergröße aus. Der Patient kann um bis zu vier Zentimeter kleiner werden! Der Rumpf wird also verkürzt, und dadurch kann der Beckenkamm vom Rückenbogen berührt werden, was ebenfalls zu Schmerzen führt. Nicht betroffen ist der Abstand zwischen Fuß und Hüfte sowie zwischen den Armen, dieser bleibt konstant.
- Das Tannenbaumphänomen: Aufgrund des Größenverlustes und der damit verbundenen Fehlhaltungen bilden sich Hautfalten, die sich am Rücken und auch an den Flanken befinden können.
- Das Osteoporose-Bäuchlein: Dieses Symptom ist ebenfalls eine Folge der Verkürzung der Wirbelsäule. Der Bauch wölbt sich dadurch nach vorne. In besonders schlimmen Fällen wird dadurch der Brustkorb so stark verformt, dass der Patient Schwierigkeiten beim Atmen hat.
- Das Baastrup-Syndrom: Die Wirbelkörper werden kleiner, das führt zu einer Berührung der Dornfortsätze an der Wirbelsäule und verursacht dadurch Schmerzen.
- Der Witwenbuckel: Die Brustwirbel brechen keilförmig ein, dadurch bildet sich der für die Osteoporose typische Rundrücken. Diese landläufig als Witwer- oder Witwenbuckel bezeichneten Rundrücken sind typische Symptome von Osteoporose.
Osteoporose ist zwar nicht heilbar, kann aber durch einen gesunden Lebensstil und ausreichend Bewegung vermieden oder hinausgezögert werden. Auch muss nicht jedes der oben erwähnten Symptome unbedingt auf eine Osteoporose hinweisen – beim leisesten Verdacht sollten Sie aber dennoch einen Arzt aufsuchen.
Mehr Knochenbrüche bei hohem Homocystein-Spiegel
Zwei umfangreiche niederländische Studien, die europaweite Amsterdamer “Longitudinal Aging Study” und die “Rotterdam Studie” des Erasmus Medical Center, weisen einen eindeutigen Zusammenhang zwischen erhöhtem Homocystein-Spiegel und Knochenschwund nach. In den Blickpunkt aufgeschlossener Ärzte und Heilpraktiker rutschen bei Osteoporose immer mehr erhöhte Homocysteinwerte.
Homocystein und Osteoporose – eine bedrohliche Kombination
Bei beiden Untersuchungen handelt es sich um Langzeitstudien: Jeweils mehrere Tausend Frauen und Männer wurden zehn Jahre lang beobachtet. Bei rund 2 400 Studien-Teilnehmern über 55 Jahren wurden die Homocysteinwerte in Blutproben ermittelt. Ergebnis: Bei den Teilnehmern, die das meiste Homocystein im Blut hatten, war die Gefahr, sich einen Knochen zu brechen, doppelt so groß wie bei Teilnehmern mit Normalwerten. Weitere Risikofaktoren wie etwa der sinkende Östrogenspiegel bei Frauen nach der Menopause spielten dabei keine Rolle. Besonders oft erlitten die betroffenen Probanden übrigens Hüft- und Oberschenkelhalsbrüche. Bei den Frauen war das Risiko im Vergleich zu Teilnehmern mit Normalwerten doppelt so groß, bei den Männern sogar viermal so groß.
Ähnliche Ergebnisse zeigt die nordamerikanische “Framingham-Studie”. Bei rund 2 000 Teilnehmern über 59 Jahren bestimmte man die Homocysteinwerte und sammelte bis zu 15 Jahre lang alle Daten über Hüftknochenbrüche. Männer erlitten in dieser Zeit 41, Frauen 146 Frakturen. Auch hier traten Knochenbrüche bei hohen Homocysteinwerten deutlich häufiger auf. Männer hatten dann ein fast viermal höheres Risiko für einen Hüftgelenksbruch.
Diese Studien belegen einen Zusammenhang zwischen Homocystein und Osteoporose.
Senkt man also die Homocysteinwerte, so kann man Osteoporose bzw. dadurch bedingten Knochenbrüchen vorbeugen!
Japanische Studie zeigt: Vorbeugen ist möglich!
Man kann vorbeugen: Eine japanische Studie an 600 Patienten ergab, dass Folsäure und Vitamin B12 vor Osteoporose schützen. Die Teilnehmer bekamen zwei Jahre lang täglich 5 mg Folsäure und 1,5 mg Vitamin B12. Eine zweite Gruppe erhielt nur ein Scheinmedikament. In der Studiengruppe brachen sich zehn Probanden die Hüfte, in der Kontrollgruppe waren es 43! Wer also regelmäßig Vitamin-Power tankt, hat eine erheblich bessere Chance, mit heilen Knochen davonzukommen.
Ausreichende Vitamin-B12-Versorgung kann Frakturen im Hüftbereich vorbeugen
Eine Studie kalifornischer Mediziner zeigt, dass bei Frauen mit geringen Werten an Vitamin B12 sich die Rate des Knochenverlustes im Vergleich zu Frauen mit einer guten Versorgung erhöht. Dabei wurde die Knochen-Mineraldichte von 83 Frauen im Alter ab 65 Jahren im Rahmen einer Osteoporose-Studie untersucht. Zu Beginn der Studie wurden bei allen Frauen Blutproben genommen und die Werte von Vitamin B12 bestimmt. Bei den Teilnehmerinnen wurde außerdem die Knochen-Mineraldichte an den Hüftknochen jeweils nach zwei, nach dreieinhalb und nach knapp sechs Jahren gemessen. Frauen mit den niedrigsten Werten an Vitamin-B12 hatten einen jährlichen Knochenverlust von 1,6 Prozent im gesamten Hüftknochen-Bereich. Bei Frauen, die gut mit Vitamin B12 versorgt waren, sank die Knochen-Mineraldichte in den Hüftknochen dagegen nur um 0,2 Prozent. Ähnliche Ergebnisse zeigten sich, wenn einzelne Hüftregionen untersucht wurden. Eine gute Versorgung mit Vitamin B12 kann demnach Frakturen im Hüftbereich vorbeugen.
Die US-Wissenschafter stellten fest: “Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Homocystein-Konzentration, die sich ja ziemlich einfach durch eine Diät-Intervention beeinflussen ließe, ein wichtiger Faktor für Hüftfrakturen bei älteren Menschen ist.”
Was kann man tun, um Osteoporose vorzubeugen?
- Homocystein und Osteoporose hängen zusammen. Testen Sie Ihren Homocysteinspiegel! Ist Ihr Hcy-Wert höher als 8, sollten Sie über ein Kombinationspräparat (Homocystein-Komplex) täglich Vitamin B6, Folsäure sowie Vitamin B12 aufnehmen.
- Sorgen Sie für eine ausreichende Zufuhr von Kalzium, Magnesium, Vitamin D, Vitamin K.
- Bewegen Sie sich! Belasten Sie Ihre Knochen regelmäßig! Die alte Weisheit «Wer rastet, der rostet» kann übersetzt werden in «Was nicht belastet wird, verkümmert».
- Ernähren Sie sich in ausgewogenem Verhältnis von Eiweiß – Kohlenhydrate – Fett von 30 – 40 – 30. Damit reduzieren Sie die Bildung von “schlechten” Eicosanoiden wie PEG2, die wiederum zum Verlust der Knochenmasse beitragen.
- Stärken Sie Ihre Darmflora, um Ihre Versorgung mit allen Nährstoffen sicherzustellen und eine gute Barriere gegen Giftstoffe aufzubauen!
- Zu den säuernden Nahrungsmitteln gehören alle Genussgifte wie Zucker, Alkohol, Kaffee, Weißmehlprodukte.
- Da uns in unserer Ernährung fast keine Quellen für langkettige Omega-3-Fettsäuren zur Verfügung stehen (wie unbelasteter Hochseefisch oder Gehirn von Tieren aus biologischer Zucht) empfehle ich Ihnen Antarktis-Krill-Öl zur Reduzierung von “stiller Entzündung” und den “schlechten” Eicosanoiden wie PGE2.