Palmitoylethanolamid (PEA-Hochrein) gegen chronische Schmerzen
Das Nahrungsergänzungsmittel Palmitoylethanolamid (Kurzform: PEA) kann zur Behandlung von chronischen Schmerzen eingesetzt werden. Prof. Dr. med. Jan M. Keppel Hesselink von der privaten Universität Witten/Herdecke hat nach einer Mitteilung der Universität neue Daten zu dem Wirkstoff auf dem Kongress der Italienischen Anästhesiologen und Schmerzärzte in Perugia Ende November vorgestellt. Palmitoylethanolamid (im Handel unter der Bezeichnung PEA) darf seit kurzem auch in Deutschland als Nahrungsergänzungsmittel eingesetzt werden.
Bei dem Wirkstoff handelt es sich um ein natürliches Produkt und körpereigenes Molekül, das nicht, wie herkömmliche Mittel, den Schmerz über die Nervenzellen unterdrückt, sondern direkt über die so genannten Gliazellen und Mastzellen wirkt. So soll der Wirkstoff den Schmerz wirkungsvoll bekämpfen, ohne dabei die Nervenzellen zu hemmen.
In klinischen Versuchen an mehr als 2000 Patienten hat sich herausgestellt, dass dieser Wirkstoff sehr stark schmerzlindernd und entzündungshemmend wirkt und dabei keinerlei problematische Nebenwirkungen hervorruft, so die Universität in ihrer Mitteilung.
PEA-Hochrein ist in Italien, Spanien und den Niederlanden bereits an mehr als 800.000 Patienten zum Einsatz gekommen. Auch in einer neuen Studie, an der 636 Patienten mit Ischias- und Rückenschmerzen teilnahmen, hat sich die Wirksamkeit bestätigt, so Professor Keppel Hesselink: „Sowohl Dosen von 300 als auch von 600 Milligramm täglich reduzierten die Schmerzen deutlich, wobei die 600 Milligramm-Dosen besser wirkten als die 300 Milligramm-Dosen, die wiederum wirksamer als der Placebo waren. Die klinische Wirksamkeit war dabei effektiver als das wirksamste vergleichbare bisher für Patienten erhältliche Schmerzmittel.“