Gefährlicher Trend: Psychopharmaka für Kinder
Kinder und Jugendliche in Deutschland bekommen immer häufiger bestimmte Psychopharmaka verschrieben. Die Zahl der mit Neuroleptika behandelten Kinder unter 15 Jahren stieg von 2006 bis 2007 deutlich um fast 25 Prozent, das zeigen die DAK-Arzneimitteldaten. Die Zunahme bei den unter 20-Jährigen lag insgesamt bei knapp 14 Prozent.
Neuroleptika können schwere Nebenwirkungen haben
Neuroleptika sind Psychopharmaka, die unter anderem bei Psychosen, Entwicklungsstörungen und Autismus eingesetzt werden. „Ein gefährlicher Trend“, sagte Stefanie Schellhammer, Apothekerin in der DAK-Fachabteilung für Arzneimittel. Neuroleptika könnten schwere Nebenwirkungen wie etwa Gewichtszunahme, apathisches Verhalten, Bewegungs- und Herz-Kreislauf-Störungen haben. „Gerade bei Kindern, die noch im Wachstum sind, sollten diese Medikamente äußerst vorsichtig verschrieben werden.“
„Gesellschaftstrend“ in allen Altersgruppen
Schellhammer warnte vor einem „Gesellschaftstrend“:
„Psychopharmaka setzen sich mittlerweile in allen Altersgruppen durch.“
Bei Erwachsenen gehörten sie bei den verordneten Medikamenten schon seit Jahren zu den Spitzenreitern.