Agaricus (Mandelpilz, Sonnenpilz) – ein Vitalpilz

Der Agaricus Blazei Murill (abgekürzt ABM) wird auch Sonnenpilz oder Mandelpilz genannt. Der Vitalpilz ist auch noch unter weiteren Namen bekannt: Agaricus subrufescens, Mandelpilz, Laubporling, Spatelhütiger Porling, Sonnenpilz Kumotake, Huai Su Gu.

Der Mandelpilz ist ein schmackhafter und beliebter Speisepilz. Er ist bei uns noch eher wenig bekannt und wird erst seit einigen Jahren wissenschaftlich untersucht.

Kaum ein anderer Heilpilz stabilisiert das Immunsystem so wirkungsvoll wie der ABM. Er reguliert das gesamte Immunsystem, insbesondere bei Krebs- und Autoimmunerkrankungen. Dies beruht darauf, dass der ABM die höchste Konzentration wirkungsvoller Immunsystem-modulatoren aller Heilpilze besitzt. Viele durchgeführte Studien zeigen, dass der Agaricus als Immunregulator bezeichnet werden kann und deshalb insbesondere in der Krebstherapie zu Recht eingesetzt wird.

Der Agaricus gehört zur Familie der Champignons. Er hat eine klassische Pilzform und trägt hell- bis dunkelbraune Hüte. Aufgrund seines leicht mandelartigen Geruchs und Geschmacks gilt er als Gourmetpilz. Er ist aber sehr empfindlich und muss mit Handschuhen geerntet und sofort getrocknet werden. An der Luft und im Wasser oxidiert er rasch und wird an den Druckstellen dunkel.

Inhaltsstoffe des Agaricus (ABM)

Der Agaricus zeichnet sich durch eine ausgewogene Kombination wertvoller Vitamine (Riboflavin, Niacin, Biotin, Folsäure, Ergosterin), Mineralstoffe (Kalium, Zink, Eisen, Kalzium, Magnesium) und Aminosäuren sowie durch einen hohen Anteil an Polysacchariden aus.

Verantwortlich für die hohe therapeutische Wirksamkeit sind vor allem Beta-Glucane und Ergosterin, die Vorstufe von Vitamin D. Im heutzutage in Kapsel- oder Tablettenform erhältlichen Extrakt sind diese Wirkstoffe in hochkonzentrierter Form enthalten. Zusätzlich zu den nachgewiesenen präventiv antikanzerogenen Eigenschaften sind bis heute vor allem die immunmodulierenden, antiallergischen, antidiabetischen, entzündungshemmenden und antiviralen Wirkungen erforscht worden.

ABM hat unter den bislang untersuchten Pilzen den höchsten Gehalt an Superoxiddismutase (SOD), Katalase und Tyrosinase. Diese Enzyme kommen auch im Körper vor, wo sie eine starke antioxidative Wirkung entfalten. Oxidativer Stress und freie Radikale können daher durch den ABM reduziert werden.

Der ABM unterstützt außerdem die Milz bei der Blutreinigung und der Abwehrfunktion. Ebenso hat er eine schützende Wirkung auf die Leber.

Agaricus gegen Krebs und Tumore

In zahlreichen Studien wurde der starke Einfluss des Agaricus auf das Wachstum und die Rückbildung von Tumoren wissenschaftlich nachgewiesen. Die Wirkstoffe des Agaricus aktivieren das Immunsystem und dadurch wird die hemmende Wirkung auf Tumore hervorgerufen. Es kommt dabei zu einer erheblichen Vermehrung und Aktivierung der T-Lymphozyten. der körpereigenen Fresszellen, Makrophagen genannt, und der natürlichen Killerzellen, die für die Zerstörung von Bakterien, Viren, pathogenen Pilzen, Krebszellen und für die Entgiftung der Zellen zuständig sind. Die Produktion der für die Steuerung des natürlichen Abwehrprozesses wichtigen Stoffe Gamma-Interferon und Interleukin wird durch die Wirkstoffe des Agaricus angeregt.

Kürzlich wurde entdeckt, dass das Provitamin Ergosterin die Gefäßneubildung im Tumorgewebe verhindert. Die Ergosterine im Agaricus scheinen diesbezüglich besonders wirksam zu sein. Damit ist dieser Vitalpilz für zahlreiche Krebsarten ein erfolgversprechendes Mittel geworden. Er soll sogar die Bildung von Metastasen hemmen. Dies wurde bei Leukämie, Lungen-, Darm-, Gebärmutter-, Bauchspeichel-, Brust-, Prostata- und Leberkrebs in Studien nachgewiesen.

Die Wirkstoffe des Agaricus spielen eine wichtige Rolle sowohl in der Prävention von Tumoren als auch bei der Verhütung von infektiösen und entzündlichen Erkrankungen. Dies geschieht durch eine gezielte Aktivierung des Immunsystems. Die entzündungshemmende Wirkung geschieht direkt im Krankheitsherd durch eine Erhöhung der Phagozytosetätigkeit spezialisierter Abwehrzellen welche durch die Beta-Glucane des ABM hervorgerufen werden. Der Extrakt aus ABM wird auch als begleitende Therapie bei Strahlen- und Chemotherapie eingesetzt. Er hilft, die belastenden Nebenwirkungen, wie Haarausfall, Übelkeit, Schwäche, zu reduzieren.

In Versuchen zeigt sich, dass eine Nahrungsergänzung mit dem  Agaricus einen positiven Einfluss auf die Bildung von Antikörpern hat. Das bewirkt eine Verlangsamung der Sensibilisierung gegenüber Antigenen, wodurch der Agaricus besonders zur Prophylaxe von allergischen Reaktionen eingesetzt werden kann. Die Beeinflussung der Histaminausschüttung durch die Mastzellen bewirkt ebenfalls eine Abschwächung von allergischen Reaktionen.

Forschungsergebnisse zeigen zudem die antiviralen und antibakteriellen Eigenschaften des Agaricus. Demnach werden virale Infektionen beeinflusst, indem die Virusvermehrung bereits im Anfangsstadium gehemmt wird. Bei Streptokokken- und Salmonelleninfektionen konnten solche antibiotischen Effekte beobachtet werden. Der ABM eignet sich folglich sehr generell zum vorbeugenden und begleitenden Einsatz bei bakteriellen und viralen Infektionskrankheiten.

Zeigen sich nach einer Chemo- oder Strahlentherapie Störungen in der Blutbildung, unterstützt der ABM die Regeneration des Knochen­marks. Erschöpfung in Folge eines Mangels an Erythrozyten oder einer zunehmenden Immunschwäche durch Verlust von Leukozyten kann so entgegengewirkt werden. Außerdem kann mit Hilfe des Agaricus blazei murrill eine Milzschwellung, wie sie bei Leukämien oder Lymphomen auftritt, reduziert werden. Der Allgemeinzustand bei Krebspatienten kann somit wesentlich verbessert werden.

Agaricus bei Diabetes Typ 2

In einer Studie konnte nachgewiesen werden, dass der Extrakt aus Agaricus bei Patienten mit Diabetes Typ 2 Patienten die Insulinresistenz signifikant verbessert wurde. Zusammen mit der antisklerotischen Aktivität des Agaricus eröffnen sich damit wichtige Einsatzmöglichkeiten für Diabetiker.

Positive Erfahrungsberichte gibt es auch bei Fibromyalgie, Multipler Sklerose, Alzheimer, Morbus Parkinson und Rheuma. Außerdem können Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse oder der Bauchspeicheldrüse (Diabetes Typ I) günstig beeinflusst werden.

Zusammenstellung der durch Studien nachgewiesenen Wirkung

  • Aktivierung der humoralen Abwehr: Immunglobulin M wird vermehrt gebildet und wandelt sich später zu Immunglobulin G um.
  • Vermehrung und Differenzierung von Makrophagen und Monozyten. Dadurch werden T-Zellen aktiviert, die über Botenstoffe (Zytokin IL-6) die ß-Zellen zu vermehrter Antikörperproduktion anregen.

Quellen

  • Nakajima A., Ishida T., Koga M., Takeuchi T., Mazda O., Takeuchi M.: „Effect of hot water extract from Agaricus blazei Murill on antibody-producing cells in mice“; International Immunopharmacology 2 (2002) 1205-1211
  • Cornelius, C.: „Comparative Enzyme Analysis…“; MRL-Newsletter Juli 2009
  • Prof. Dr. med. Ivo Bianchi: „Moderne Mykotherapie“; Hinckel Druck, 2008